Gedenken an zerstörte Synagoge in Düsseldorf: missing link_
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Studio Mischa Kuball

Gedenken an zerstörte Synagoge in Düsseldorf:

missing link_

ein gemeinsames Projekt der Jüdischen Gemeinde, der Stadt Düsseldorf, der Mahn- und Gedenkstätte und Mischa Kuball

9. November 2023, 22:30 Uhr I Kasernenstraße 67, Düsseldorf /DE

Mit missing link_ entsteht  eine vorerst temporäre Lichtinstallation des Konzeptkünstlers Mischa Kuball auf der Kasernenstraße, die das Gedenken an die im Nationalsozialismus zerstörte, zentrale Synagoge der Stadt Düsseldorf in den Mittelpunkt stellt. 

Start des Projektes ist am Donnerstag, 9. November 2023 um 22:30 Uhr vor Ort an der Ecke Kasernenstraße / Siegfried-Klein-Straße.

Kuballs Arbeit soll der Geschichte des Ortes eine neue Sichtbarkeit geben und bietet einen Resonanzraum für das gemeinsame Gedenken und Zusammenkommen. Das Projekt ist eine Kooperation mit der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf, der Stadt Düsseldorf sowie der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf. missing link_ entsteht im Dialog mit der Jüdischen Gemeinde und dem Vorstandsvorsitzenden des Gemeinderates, Dr. Oded Horowitz. Das Projekt wird darüber hinaus begleitet und unterstützt durch Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller und Miriam Koch, Beigeordnete für Kultur und Integration.

Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller: „Die Installation setzt einen historisch besonderen Ort in Düsseldorf in Szene. Sie regt zum Gedenken an, zieht Blicke auf sich und motiviert Betrachtende, sich mit der deutschen Geschichte auseinanderzusetzen und zu reflektieren. Das Projekt trägt dazu bei, dass die abscheulichen Taten der Novemberpogrome 1938 – ein Ausdruck von reinem Hass und Gewalt – nicht in Vergessenheit geraten. Denn das Erinnern an die schrecklichen Verbrechen des Nationalsozialismus ist eine immerwährende Verantwortung, der wir uns in Düsseldorf voller Überzeugung stellen.“

Die 1904 im neoromanischen Stil fertiggestellte Synagoge bildete einen zentralen kulturellen Mittelpunkt des jüdischen Lebens in der Stadt. Neben Gottesdiensten fanden dort vielfach Konzerte und öffentliche Vorträge statt. Am 10. November 1938 wurde die Synagoge im Zuge der nationalsozialistischen Pogrome in Brand gesetzt und später abgerissen. Heute erinnert ein schlichter Gedenkstein an die Existenz des bedeutsamen Gebäudes.

Dr. Oded Horowitz, Vorstandsvorsitzende der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf: „Die Jüdische Gemeinde Düsseldorf trägt auch heute noch einen wichtigen Aspekt der damaligen Synagoge mit sich. Denn die Eingangstür zur Frauenempore unserer Synagoge auf dem Paul-Spiegel-Platz war die Tür des damaligen Rabbinerhauses. Es liegt uns sehr am Herzen, dass das Gedenken an die Shoah-Opfer grundsätzlich mehr Menschen erreicht. Daher unterstützen wir das Vorhaben sehr.“

Bert Römgens, Verwaltungsdirektor der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf: „In der Erinnerungskultur müssen neue Zugänge gefunden werden, um die breite Masse für das Gedenken an die Opfer der Shoah zu sensibilisieren und insbesondere die Verantwortung zu vermitteln, die wir alle haben, dass etwas Vergleichbares verhindert werden muss. Daher begrü.en wir es sehr, dass das Gedenken an die Synagoge an der Kasernenstraße durch das Projekt von Mischa Kuball in den Vordergrund gerückt werden soll.“

Mischa Kuball: „Die Installation missing link_ auf der Kasernenstraße in Düsseldorf nimmt Bezug auf die große Lücke, die die Zerstörung von jüdischen Einrichtungen, Synagogen, Geschäften, Hotels und Restaurants in der Pogromnacht 1938 in der Stadt Düsseldorf hinterlassen hat. Diese Lücke wurde nie wirklich geschlossen. Ein sehr zurückhaltender Gedenkstein markiert den Ort, gibt aber keinen Hinweis auf die Größe der Synagoge und die Bedeutung der Jüdischen Gemeinde. Die Installation missing link_ nutzt das weiße Licht und ein Fragment der alten Architektur, um an diesem Ort Auf klärung und Sichtbarkeit zu schaffen. Eine Sichtbarkeit für die Lücke, die sich bis heute nicht schließen lässt. missing link_ ist auch der Versuch, den Menschen nach diesem Verlust einen würdigeren Ort für gemeinsame Zusammenkünfte zu bieten.“

Ergänzend zu der Installation missing link_ vor Ort bietet eine eigens entstandene WebApp Informationen, historische Abbildungen und Zeitzeugenberichte. Diese Informationsplattform wurde inhaltlich maßgeblich unterstützt von Dr. Bastian Fleermann, Leiter der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf, sowie seinen MitarbeiterInnen Hildegard Jakobs, Angela Genger und Dr. Barbara Suchy.
 
Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an: Ann-Charlotte Günzel | Text & Kommunikation mail@ac-guenzel.de
 
missing link_ WebApp:
 
English version

Commemoration of destroyed synagogue in Düsseldorf:
missing link_
A joint project by the Jewish Community, the City of Düsseldorf, the Memorial and Mischa Kuball

November 9, 2023, 10:30 pm I Kasernenstraße 67, Düsseldorf /DE
With missing link_, conceptual artist Mischa Kuball is creating a temporary light installation on Kasernenstraße that focuses on the memory of the city of Düsseldorf's central synagogue, which was destroyed under National Socialism. 
 
The project will start on Thursday, November 9, 2023 at 11 p.m. on the corner of Kasernenstraße and Siegfried-Klein-Straße.
 
Kuball's work is intended to give the history of the site a new visibility and offers a resonating space for commemoration and coming together. The project is a cooperation with the Jewish Community of Düsseldorf, the City of Düsseldorf and the Düsseldorf Memorial. missing link_ is created in dialog with the Jewish Community and the chairman of the local council, Dr. Oded Horowitz. The project is also accompanied and supported by Lord Mayor Dr. Stephan Keller and Miriam Koch, Councillor for Culture and Integration.
 
Lord Mayor Dr. Stephan Keller: "The installation highlights a historically special place in Düsseldorf. It inspires remembrance, attracts attention and motivates viewers to engage with and reflect on German history. The project helps to ensure that the heinous acts of the November 1938 pogroms - an expression of pure hatred and violence - are not forgotten. Because remembering the terrible crimes of National Socialism is an everlasting responsibility that we in Düsseldorf are fully committed to."
 
The synagogue, completed in 1904 in neo-Romanesque style, was a central cultural hub of Jewish life in the city. In addition to religious services, concerts and public lectures were often held there. On November 10, 1938, the synagogue was set on fire during the Nazi pogroms and later demolished. Today, a simple memorial stone commemorates the existence of this important building.
 
Dr. Oded Horowitz, Chairman of the Board of the Jewish Community Düsseldorf: "The Jewish Community Düsseldorf still carries an important aspect of the former synagogue with it today. The entrance door to the women's gallery of our synagogue on Paul-Spiegel-Platz was the door of the former rabbi's house. It is very important to us that the commemoration of the victims of the Shoah reaches more people. We are therefore very supportive of the project."
 
Bert Römgens, Administrative Director of the Jewish Community of Düsseldorf: "New approaches must be found in the culture of remembrance in order to sensitize the general public to the commemoration of the victims of the Shoah and, in particular, to convey the responsibility we all have that something similar must be prevented. We therefore very much welcome the fact that the commemoration of the synagogue on Kasernenstrasse is to be brought to the fore by Mischa Kuball's project."
 
Mischa Kuball: "The installation missing link_ on Kasernenstraße in Düsseldorf refers to the large gap left in the city of Düsseldorf by the destruction of Jewish institutions, synagogues, stores, hotels and restaurants on the night of the pogrom in 1938. This gap has never really been filled. A very restrained memorial stone markes the site, but gives no indication of the size of the synagogue or the significance of the Jewish community. The installation missing link_ uses the white light and a fragment of the old architecture to create clarification and visibility at this location. A visibility for the gap that still cannot be closed today. missing link_ is also an attempt to offer people a more dignified place for communal gatherings after this loss."
 
In addition to the missing link_ installation on site, a specially created WebApp offers information, historical images and eyewitness accounts. The content of this information platform was significantly supported by Bastian Fleermann, Director of the Düsseldorf Memorial, and his colleagues Hildegard Jakobs, Angela Genger and Barbara Suchy.

If you have any questions, please contact: Ann-Charlotte Günzel | Text & Communication mail@ac-guenzel.de
 
missing link_ Webapp: